Januar
Die meisten Igel schlafen jetzt, so es die Temperaturen zulassen.
Igelchen, die jetzt aufgefunden werden haben Probleme und sollten erst mal reingenommen und beobachtet werden.
Bitte umgehend eine Beratung oder einen Tierarzt aufsuchen.
Februar
Ende des Monats sollte bei mildem Wetter draußen wieder zugefüttert werden. Man fängt mit Trockenfutter an und wenn man sieht, dass es genommen wird, kann auch mit Nassfutter zugefüttert werden (nur wenn es frostfrei ist!).
Generell empfiehlt es sich für Gartenbesitzer und Igelfreunde, ein Futterhäuschen einzurichten. Das Futter steht hier sauber, trocken und ist vor Katzen sicher. Der weitere Vorteil besteht darin, dass sich die Tiere die Stelle merken und immer wieder das Häuschen aufsuchen.
Vorsicht beim Abbrennen von Reisig!!! Igel suchen sich mit Vorliebe solche Reisighäufen zum Winterschlafen raus und würden dann elend verbrennen. Reisig vorher vorsichtig umschichten!
März
Als Futter kann man – sofern es frostfrei ist – Katzendosenfutter
möglichst mit Geflügel gemischt mit Trockenfutter, ersatzweise
Haferflocken oder Weizenkleie füttern.
Gefüttert wird abends. Jungigel oder stark ausgehungerte Igel fressen auch tagsüber etwas.
Außerdem
können Sie auch ungewürztes Rührei oder Hackfleisch – angebraten oder
gekocht – oder auch mal Katzentrockenfutter geben.
Zum Trinken gibt es nur Wasser, bitte niemals Milch!!!
In das Trockenfutter können Sie auch ungeschwefelte Rosinen und geschälte, zerhackte Nüsse geben.
Bitte draußen weiter füttern bis ca. Ende April/Anfang Mai. Erst dann gibt es genügend natürliche Nahrung für den Igel.
April
Stark geschwächte Tiere kurzfristig aufnehmen und versorgen.
Wetterabhängig können ab Mitte April Igel, die in menschlicher Obhut überwintert haben ausgewildert werden. Hierfür eignet sich meist der eigene Garten. Man bietet seinem Schützling einen Unterschlupf im Garten an und füttert ihn dort auch noch eine Weile zu.
Und noch eine ganz große Bitte an alle Gartenbesitzer: Auch wenn es Ihnen in den Fingern juckt, bitte warten Sie noch mit den großen Aufräumarbeiten. Igel, die jetzt unsanft aus dem Winterschlaf gerissen werden, sind schwach und haben es schwer, genug Futter zu finden.
Mai
Jetzt müssten so ziemlich alle Igel wieder wach sein und können sich die Bäuche füllen (falls es noch recht kalt ist, freuen sie sich über etwas Zusatzfutter).
Gefährlich für den Igel sind jetzt die Gartenarbeiten mit Tellersensen, Rasenmähern, Sensen u.ä. Igel mit blutenden oder klaffenden Verletzungen sofort zu einem Tierarzt bringen. Igelstationen sowie Privatpfleger sind hier machtlos.
Juni
Es ist Paarungszeit. Hierbei wird das Weibchen oft stundenlang von
ihrem Verehrer umkreist, bis dieser erhört wird. Das Ganze nennt man
dann „Igelkarussell“. Die Borsten können hierbei ziemlichen Krach im
Garten verursachen.
Leider werden jetzt wieder vermehrt Igelmännchen überfahren, weil sie auf „Begattungstour“ sind.
Angefahrene Igel immer zuerst zum Tierarzt!
Wenn Sie Igel in Ihrem Garten vermuten, bitte eine Wasserstelle einrichten (auch andere Tiere freuen sich darüber).
Juli
Aufgefundene Igelwelpen in dem Fall sofort aufnehmen, warm halten und sofort in eine Igelstation bringen. Nichts füttern!! Die Kleinen brauchen Spezialnahrung.
Wenn Sie Igel in Ihrem Garten vermuten, bitte eine Wasserstelle einrichten (auch andere Tiere freuen sich darüber).
August
Aber auch schon jetzt im August müssen wir oft Hilfestellung leisten.
Igelmütter, die nach der Geburt überfahren oder von Mähmaschinen schwer
verletzt oder gar getötet werden, sowie solche, die zu schwach für die
Aufzucht der Jungen sind, müssen durch den Mensch ersetzt werden.
Die
Welpen benötigen eine spezielle Aufzuchtmilch, die je nach Alter der
Igelchen alle 2 – 3 Stunden verabreicht werden muss. Leider auch in der
Nacht! Außerdem brauchen sie Wärme und regelmäßiges Toiletting, damit
die Verdauung funktioniert.
Dies alles kann kaum ein Laie
aufbringen. Daher bitte aufgefundene Igelwelpen warm halten und sich
sofort mit einer Igelstation in Verbindung setzen.
Hier steht
bereits alles Notwendige für die Neuankömmlinge bereit. Auch wenn das
für die nächsten Wochen eine starke Einschränkung für die
„Igelmenschen“ bedeutet, so macht es doch auch immer wieder Freude, den
Kleinen beim Wachsen zuzusehen und mitzuhelfen.
Leichter wird es,
wenn die Welpen 2 Wochen alt sind und die Augen und Ohren sich langsam
öffnen. Dann kann man auf die Nachtfütterung verzichten und die Igelchen
langsam an die selbständige Nahrungsaufnahme gewöhnen.
Wenn sie dann Ende der 3. Woche ihre Zähnchen bekommen, kann man die Aufzuchtmilch mit festerer Nahrung versetzen.
Schön ist, wenn sie dann mit 6 – 7 Wochen selbständige kleine Igel sind und mit Zufütterung wieder in die Natur entlassen werden können, denn so machen es die Igelmütter auch.
Wenn Sie einem mutterlosen Winzling helfen möchten, dann informieren Sie sich bitte beim Tierschutzverein oder im Igelkrankenhaus Bondorf. Wer einen Garten hat, der nicht gerade an einer stark befahrenen Straße liegt, einen Unterschlupf bieten kann und eine
Weile etwas Futter zur Verfügung stellt, der wäre als Igelpate geradezu ideal!
Bei einer Welpensterblichkeitsrate von 80 % ist jede Hilfe mehr als willkommen!!
September
Welpen rufen nach der Mutter. Es klingt wie das Zwitschern eines Vogels.
Wenn die Igelmama nicht kommt, um ihn zu holen, dann müssen diese Welpen aufgenommen werden.
Igelchen,
deren Augen schon geöffnet sind, wackeln ab der 3. Lebenswoche auch mal
für kurze Zeit alleine aus dem Nest – auch tagsüber. Gehen aber recht
bald wieder zurück. Diese also nicht gleich schnappen und inhaftieren.
Wo
ein Welpe aufgefunden wird, befindet sich meistens auch der Rest des
Wurfes in der Nähe. Also bitte Gebüsch absuchen und auf „Hilferufe“ der
Kleinen lauschen. Leider werden Igelmütter oft überfahren oder sterben
an Entkräftung, dann braucht der ganze Wurf unsere Hilfe.
Igelwelpen
bleiben ca. 6-7 Wochen bei der Mutter und werden von ihr gesäugt.
Danach zerstreut sich der Wurf und muss für sich selber sorgen.
Oft bleiben 2 oder 3 Jungtiere noch eine Weile zusammen.
Oktober
Wer Igel in seinem Garten vermutet, sollte regelmäßig etwas Futter (Katzennassfutter) anbieten, um dem Igel den Winterschlaf zu erleichtern.
Je nach Region und Witterung suchen jetzt die erwachsenen Tiere bereits ihre Winterschlafnester auf.
Die Jungigel müssen noch kräftig futtern, um ihr „Kampfgewicht“ von ca. 500 g (besser mehr), zu erreichen. Dies oft auch tagsüber!
November
Da es jedes Jahr mehr kranke und schwache Igel zu betreuen gibt und die Igelstationen hoffnungslos überfüllt sind, suchen wir dringend Tierfreunde, die Igel aufnehmen und überwintern können.
Dezember
Da es jedes Jahr mehr kranke und schwache Igel zu betreuen gibt und die Igelstationen hoffnungslos überfüllt sind, suchen wir dringend Tierfreunde, die Igel aufnehmen und überwintern können.
Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten und wir beraten Sie hierzu gerne.
Ihr IGELKRANKENHAUS
BONDORF
Telefon 07457/8517